Prunksitzung bei der Leutrum-Garde

Zur 36. Prunksitzung hat am Samstag die Leutrum-Garde aus Würm eingeladen. Viel Prominenz konnte Moderator Manfred Ott nicht begrüßen, sind doch die Bundestagswahlen erst im Herbst und die Politikerdichte im Publikum wird vermutlich dann erst höher sein. Dafür war aber die Halle gefüllt mit phantasievoll verkleideten Besuchern aus Würm und vielen befreundeten Vereinen.
Nach alter Tradition wurden die Initialen des aktuellen Prinzenpaares schon im Voraus veröffentlicht und viele Vermutungen gingen in eine andere Richtung. Umso überraschter waren die Anwesenden, als Krissi I. (Fleig) und Thomas II. (Neuweiler) das närrische Zepter übernahmen. Fast sprachlos war Patrick Schölch, der seit 30 Jahren aktiv im Verein ist und zum Ehrenmitglied ernannt wurde. Er steuerte acht Jahre als zweiter und dreizehn Jahre als erster Vorstand das Vereinsschiff durch die Brandungen, was zwar nicht immer leicht war, durch gute Zusammenarbeit aber meist doch gut gelang.
Mia Kapfer von der Pforzheimer Faschingsgesellschaft PFG war die jüngste Solo-Teilnehmerin am Bühnenprogramm und wirbelte gekonnt als Tanzmariechen über die Bühne.
Walter Beer vom Fastnachtsverein HauHu aus Neuhausen beschrieb seine Suche nach einem Weihnachtsgeschenk für sein Enkelkind mit den damit verbundenen Schwierigkeiten als Beitrag in der Bütt. Was eine Frau über 50 so alles ertragen muss, brachte Andrea Werner auf die Bühne und erntete dafür zahlreichen Szenenapplaus. Als Emma beschrieb sie zweideutig schlüpfrige Situationen aus dem letzten Urlaub mit ihrer Freundin und am Lachen mancher Frau im Saal erkannte sie, dass ihre Geschichten wohl doch nicht so weit hergeholt sind. Sie erzählt, dass ihr Erwin mal wieder das Geschirr nur auf statt in die Spülmaschine stellt oder beschreibt den Vorgang des Autotankens so herrlich kompliziert, dass bei diesem Vortrag kein Auge trocken blieb. Selbstverständlich durfte auch das auf die Schippe nehmen des lokalen Geschehens im Ort nicht fehlen, hierfür zuständig ist seit Jahren Sigfried Bähr, der dies zusammen mit Jan Riedel in Text- und Musikbeiträgen auf die Bühne bringt.  Vollen Einsatz brachten auch wieder die aktiven Männer der Leutrum-Garde, welche dieses Mal als Feuerwehrmänner wieder viel nackte Haut zeigten.  Verschleiert und verhüllt dagegen waren die Tänzerinnen und Tänzer der PFG mit ihrem Showtanz und entführten das Publikum in die arabischen Nächte. Dass sie in ihren Proben nicht untätig waren, bewies die Leutrum-Garde durch die Vorstellung zweier neuer Lieder, so wurde „Irgendwann, irgendwo, irgendwie sehn wir uns wieder“ von Jürgen Drews und „Hulapalu“ von Andreas Gaballier mit ins vielfältige Musikprogramm aufgenommen.
In einem fast halbstündigen Finale präsentierte der Spielmannszug noch einmal sein Können. Ein besonderer Augenmerk liegt im Verein auf der Jugendarbeit. Hier wurden speziell kleinere Schalmeien angeschafft, damit auch die Jüngsten ohne große Anstrengung mitspielen können. Dass ihnen das sichtlich Spaß bereitete, war am Samstag nicht zu übersehen.