Fools Garden beim Heimspiel im Osterfeld
Es ist eine angenehm familiäre Atmosphäre. Peter Freudenthaler, der mit seiner Band „Fools Garden“ unter anderem in Russland, Kasachstan, Singapur und China unterwegs war, lud ein zum Heimkonzert im Kulturhaus Osterfeld.
„Es ist etwas ganz anderes, ob du ein Konzert in Hamburg spielst oder bei dir zuhause, wenn du dann am Montag die Leute wieder beim Bäcker triffst“, erklärt er die für ihn außergewöhnliche Situation. Er freute sich über das ausverkaufte Haus, entdeckte zwischendrin noch zwei, drei leere Stühle und witzelte, dass er sich ja eigentlich wundert, dass bei diesem Wetter so viele gekommen sind.
„Wenn ich nicht heute einen Termin hier hätte, säße ich jetzt auf
meiner Couch“, meinte er lachend.
Freudenthaler wird immer wieder persönlich zwischen den Liedern, erklärt das zustandekommen des Liedes „Suzy“ und erzählt von kreativen Wochen mit den Bandkollegen, wenn man sich auf der Suche nach neuen Liedern an einsame Orte zurückzieht oder aber auch mal aus einem spontan gesummten Lied bei der Zigarettenpause bei einem
Bühnenausgang ein neuer Hit entsteht. Auf ihrem inzwischen zehnten Studioalbum „Rise and Fall“ präsentieren sich die Musiker sehr gereift und vielseitig. Es bietet eine abwechslungsreiche Liederauswahl, die nicht nur höchst eigenständig daherkommt sondern auch klassisch-zeitlose Qualitäten in Komposition, Interpretation und Arrangement pflegt. Diese neuen Lieder präsentierten sie nun im Osterfeld: Die Synthesizer-Klänge, die man zunächst für eine Einlass-Hintergrundmusik gehalten hat, wurden zum Intro, als Volker Hinkel (Gitarre) und Dirk Blümlein (Bass) die Bühne betraten. Als Freudenthaler dazukommt,beginnen sie recht minimalistisch mit dem Titel „I Burn“ und gehen dann, als Gabriel Holz (Gitarre), Thorsten Kiefer (Keyboard) und Jan Hees am Schlagzeug dazukommen, über zu den rockigeren Rhytmen.
Bei „Shame“ wird kurzerhand das ganze Publikum zum größten Background-Chor umfunktioniert und auch die spontane Klatsch-Choreographie klappt perfekt. Die Titel sind teilweise sehr einfach gehalten, dann wieder gespickt mit Synthesizer und Chorgesang.Und die Jungs rocken immer noch über die Bühne, haben sichtlich Freude an ihrer Musik und zelebrieren jeden letzten Trommelschlag. Auch wenn Freudenthaler seit nun 28 Jahren auf der Bühne steht, gibt er mit seinerwiedererkennbaren Stimme den Titeln seine eigene Handschrift.
„Das ist übrigens seit langem das erste Konzert vor sitzendem Publikum“ bemerkte er und wollte das Publikum zum Mitmachen bewegen, dieser Einladungsind die Besucher allerdings erst bei den letzten vier Liedern gefolgt. Einer der Besucher, der mit Fools Garden nur ihren bisher größten Hit „Lemon Tree“ in Verbindung gebracht hat, wurde angenehm überrascht. Ralf Sonnet kam mit seiner Schwägerin ins Kulturhaus und hätte nicht so eine musikalische Vielfalt erwartet. Und vermutlich wird er Freudenthalers Einladung folgen, der sich schon auf einen nächsten Auftritt in der Region beim Klosterfestival in Maulbronn am 21. Juni 2019 freut.
Im Anschluss an das Konzert gab es nicht nur Unterschriften auf die
CD´s und Schallplatten, sondern auch viel persönliche Gespräche.