Narren stürmen das Rathaus
Mit mehreren lauten Donnerhallen erweckte die Kanone „Grausame Barbara“ der Dillweißensteiner Belrem-Gilde am Samstag die verschlafene Fußgängerzone und eröffnete damit den närrischen Sturm auf das Pforzheimer Rathaus.
Gemeinsam zogen die „Karnevalsgesellschaft Hochburg Pforzheim KGHo“ mit ihrer Tanzgarde und der Maskengruppe „Goldstadt-Rassler“, die „Pforzheimer Faschingsgesellschaft PFG“ mit ihren Tänzern von „DanceKids“, „Goldfunken“ und den „Flößer and Friends“ und die Belrem-Gilde mit ihren Marketenderinnen, Tänzerinnen und Kanonieren gemeinsam mit den Kräheneck-Hexen und den Hogebiere aus Birkenfeld in Richtung Rathaus.
Musikalisch unterstützt wurden sie hierbei lautstark von den
„Gugge-Gaiße“ aus Kieselbronn. Auf dem Marktplatz angekommen wurden sie bereits vom Oberbürgermeister Peter Boch erwartet, der in leuchtgelber
Arbeitskleidung eines städtischen Angestellten erschienen ist.
Auf den Stufen des Rathauses musste er sich einiges von den Narren anhören.
Von Andrea Leuze und Marco Nonnenmacher (beide KGHo) die als „närrischeStadtplaner für endloses Gelaber“ bekannt seien, bekam er die Diskussionen um die Fußgängerzonenrenovierung und die leere Innenstadt aufs närrische Butterbrot geschmiert. Und nicht nur über die Bäderkrise musste er sich einiges anhören, denn im Rathaus würden sie „träumen von Weltkulturhauptstadt und Oststadtflanierung, und scheitern krachend an einer Schwimmbadfinanzierung.“ Überreicht bekam er für sich und seine Rathausbesatzung den goldenen närrischen Vollpfosten: „Närrisches Publikum, wir sind wahrlich keine Jammerlappen,aber im Rathaus, da sitzen echte Badkappen.“
Etwas aufatmen konnte OB Boch dann, als die zwei sich noch über die Weltpolitikund weitere diverse Aufregerthemen ausließen. Ob Mikroplastik, Hambacher Forstoder Donald Trump, kein Thema wurde in der gereimten Rede ausgelassen. In seiner Rede als städtischer Mitarbeiter hob Boch die erreichten Ziele der Stadtvor, von der schön hergerichteten Fußgängerzone, immer wieder neu blühenden Gartenanlagen in der Stadt, neu ausgewiesenen Gewerbeflächen und dass man nicht vergessen darf: „Die Stadt ist halt groß, hinten wie vorne fehlt´s immer an Moos“
Widerstandslos überreichte er den Schlüssel für das Rathaus an Mario Romeiko,den Präsidenten der KGHo, bevor es zu einem Umtrunk ins Rathaus ging.
Fotos der Veranstaltung finden sie HIER.